Forschungsdaten durchlaufen verschiedene Prozesse, welche anhand des Forschungsdatenlebenszyklus verdeutlicht werden können. Bei diesem handelt es sich um ein konzeptionelles Werkzeug zur Unterstützung im Forschungsdatenmanagement. Nicht immer werden alle Schritte durchlaufen und nicht immer in derselben Reihenfolge. Wir möchten hier ein 6-stufiges Modell des Datenlebenszyklus [1] vorstellen. Vertiefende Informationen zu den einzelnen Schritten finden sich unter dem jeweiligen Link.

Im Idealfall beginnt das FDM bereits vor der Beantragung und Initiierung eines Forschungsvorhabens mit der Planung (Schritt 1: Forschungsvorhaben planen). Ein zu empfehlender Schritt bei der Planung ist die Erstellung eines Datenmanagementplans (DMP). Zudem ist es sinnvoll, sich bereits jetzt Gedanken über Dateibenennungen und Ablagestrukturen zu machen, um ein späteres Chaos zu vermeiden. Auch die Recherche nach bereits vorliegenden Forschungsdaten sollte in diesem Schritt bedacht werden.

Ist das Forschungsvorhaben geplant und der Startschuss gefallen, werden im Rahmen der Arbeiten die Forschungsdaten gesammelt (Schritt 2: Daten erheben). Die Datenerhebung kann je nach Fachbereich und angewandter Methodik sehr unterschiedlich aussehen. Wichtig ist, dass neben der Dokumentation der Methodik auch die Dokumentation der Forschungsdaten und ggf. deren Verarbeitung beachtet werden. Dabei spielen Metadaten eine wichtige Rolle.

Auch während der Aufbereitung und Analyse der Daten (Schritt 3: Daten aufbereiten und analysieren) sollte auf die Dokumentation der Arbeitsschritte geachtet werden, um eine Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.

Forschungsdaten stellen selbst eine wertvolle Ressource dar, welche in Form einer Datenpublikation verfügbar und zitierbar gemacht werden kann (Schritt 4: Daten teilen und publizieren). Wenn bereits bei der Datenerhebung und -aufbereitung eine sorgfältige Dokumentation gepflegt wurde, wird dies spätestens jetzt eine Arbeitserleichterung bedeuten.

Viele Fördermittelgeber fordern explizit die langfristige Archivierung von Forschungsdaten (Schritt 5: Daten archivieren). Dabei reicht es in der Regel nicht aus, die Daten als Datenpublikation zu veröffentlichen, sondern hier spielen ganz spezielle Anforderungen an die Dokumentation und Sicherheit der Daten eine wichtige Rolle. In vielen Disziplinen übernehmen renommierte Archive und Datenzentren diese Aufgabe. Auch Rechenzentren wie die GWDG bieten entsprechende Dienste an.

Publizierte Daten können im Rahmen neuer Forschungsvorhaben nachgenutzt werden (Schritt 6: Daten nachnutzen). Durch die Veröffentlichung der Metadaten von Forschungsdaten in einem entsprechenden Repositorium können andere Forschende die Forschungsdaten auffinden. Durch die Vergabe einer entsprechenden Lizenz werden die Nutzungsbedingungen klar und nach guter wissenschaftlicher Praxis wird der*die Autor*in der Datenpublikation zitiert.


[1] Das hier dargestellte Konzept ist angelehnt an den vom FDM-Informationsportal forschungsdaten.info verwendeten Datenlebenszyklus.

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